Schon seit jungen Jahren - eigentlich seit dem ich bewusst Denken kann - erscheint mir der Umgang miteinander und unserem Planeten unlogisch.

Ja, auch ich habe in der Schule und in anderen Lerninstituten Aussagen präsentiert bekommen, die wissenschaftlich fundiert daher kommen und daher zu befolgen seien. Vor allem betriebswirtschaftliche Anforderungen und deren Auswirkungen auf mein Leben haben mich an die Grenzen meiner körperlichen Belastbarkeit gebracht.

Seinerzeits war ich geschäftsführender Gesellschafter einer Umzugsspedition und entdeckte in der Stadt einen Veranstaltungshinweis des hiesigen Tauschringes. Dieser Tausching nannte sich “Lokale Wirtschaftsinitiative” und warb eben mit dem Slogan “ Tauschen ohne Geld”.

Da ich in den Jahren als selbstständiger Unternehmer schön des öfteren mit der strukturellen Macht des Geldes zu tun hatte, berührte mich dieser Slogan in der Tiefe meines Herzens. Zu der Zeit war ich festen Glaubens, dass die Idee der Tauschringe wirklich das Potential zur Befreiung vom Gelddiktat hat.

In den folgenden Jahren und Jahrzehnten bin ich immer tiefer in dieses Thema eingestiegen.

Zuerst in der Vorstandsarbeit des LOWI, dann als Betreiber des Ressourcentauschringes, danach als Mitinitiator des Bundesarbeitstreffens der Tauschringe (BATT) , auf dem BATT 2009 als Mitbegründers des Tauschwiki, der Wiederbelebung des Tauschmagazins und letztendlich der Gründung des Tauschring Zeitschriften Archivs.

Doch ist in meiner Wahrnehmung aus dieser Tauschringlandschaft nicht wirklich eine nachhaltige gesellschaftsverändernde Bewegung entstanden. Die Treffen auf der Bundesebene fanden nicht mehr statt und letztendlich haben sich viele Tauschringe meiner Meinung nach in Nachbarschaftsinitiativen umgewandelt.

Damit will ich keinesfalls den Sinn von solchen Initiativen in Frage stellen. Sie haben nur keine wirkliche Wirkung auf unser Wirtschaftsleben und vor allem unseren Umgang mit Geld.

Es ist aus meiner Sicht sogar eher von Vorteil, wenn sich diese Initiativen von der in Deutschland rechtlich komplexen Thematik der Komplementärwährung verabschieden.

Der Vollständigkeit halber Liste ich an anderer Stelle einige immer noch vorkommende Tauschringmodelle auf.

Nachdem ich das Thema Tauschring losgelassen hatte, fing ich an tiefer zu graben und begann den Geldbegriff zu erforschen. Ich hatte den starken Wunsch zumindest theoretisch dass Denkgefängnis Geld zu verlassen. Denn wenn Geld ein Gedankenkonstrukt ist, dann kann es auch durch Denken verändert werden.

Nach vielen Umwegen und Versuchen eine umfassende Betrachtung dieser These zu erstellen, möchte ich nun einen anderen Weg wählen.

Statt eine abgeschlossene Theorie zu präsentieren, möchte ich auf dieser Webseite eine Art öffentlichen Zettelkasten eröffnen, der einfach nur meinen Erkenntisprozess dokumentiert.

Die Aufgabe das Gelddenken an und für sich zu ändern ist viel zu komplex als das Sie von einzelnen Menschen zu lösen wäre.

Ich freue mich also, wenn sich andere Menschen von meinen Ideen und Gedanken anregen lassen, in den Austausch mit mir oder anderen Menschen zu gehen und am Ende in Ihrem persönlichen Einflussbereich in Sinne eines transformatorischen Wandels wirksam werden.

Ich freue mich über diese Öffnung und bin gespannt was nun passiert …

Andreas Artmann