Nach einer langen - krankheitsbedingten - Pause komme ich nun endlich wieder dazu Gedanken zu formulieren, die mich persönlich umtreiben.
In der langen Geschichte meiner persönlichen Entwicklung bin ich mir selbst immer wieder auf den Leim gegangen. Ich habe nach einem Begriff (einer Lösung, einer Theorie) gesucht, der/die ein für allemal beschreibt, wie unsere lebenswerte Zukunft aussehen kann bzw. wie wir sie dann auch im Alltag organisieren können. Ich habe - wie wahrscheinlich viele Andere seit ewigen Zeiten auch - nach etwas endgültigem gesucht, nach etwas was sich unverrückbar in mein Denken einfügt, etwas das mir dauerhaft Heimat gibt und das ich am Ende von nun an für den Rest meines Lebens anbeten kann… ja, von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Trumpismus … oder zum religiösen Fanatismus und darum ist es für mich so wichtig, darüber zu schreiben.
Solange wir als Weltgemeinschaft gefangen sind in der Fixierung auf Begriffe, solange wir gefangen sind in der Herleitung der Zukunft aus der Vergangenheit (wissenschaftlichen Erkenntnisse, ökonomischen Theorien, etc., etc.), solange sind wir auch gefangen in der Unmöglichkeit den Quantensprung zu wagen bzw. ihn aktiv zu unterstützen. Denn die Zukunft ist als Potential schon in den Quarks 1 angelegt und wir haben schon längst herausgefunden, das wir durch unseren Blick auf die Welt und unsere Intention wesentlichen Einfluss nehmen.
Das ist für mich auch der Grund, warum es aktuell so ungeheure Anstrengungen gibt, uns als Menschheit mit den “richtigen Informationen” zu füttern. In meiner Welt kann kein Large Language Modell 2 - aus meiner Sicht fälschlicherweise als Künstliche Intelligenz bezeichnet - die dringend notwendigen zukunftsweisenden Informationen liefern, da sie alle sich eben nur an den schon vorhandenen Informationen bedienen. Das ist eine Sackgasse. Die führt unweigerlich zu einer hochgradig Informellen Inzucht.
Aber zurück zum eigentlichen Thema dieses Beitrages: Natürlich musste ich immer wieder lernen, das jeder Begriff irgendwann fluide wurde und sich an der Realität zerlegt hat. Es hat sehr lange gebraucht bis ich es gedanklich schaffte mich auf die Metaebene zu begeben und den Begriff “Begriff” anzuschauen.
Den ersten Kontakt mit der Metaebene des Begriffs “Begriff” hatte ich in der Beschäftigung mit dem “Erweiterten Kunstbegriff” von Joseph Beuys. Vor allem der Artikel: “Aufruf zur Alternative 3” und der darin enthaltene Verweis auf Eugen Löbl’s Revolution der Begriffe erzeugten kleine Wellen der Aufmerksamkeit in mir. Doch zu jener Zeit war mir nicht bewusst was mich da anregte. Ich spürte nur, das sich da in mir etwas regte.
Eine deutliche Bewusstheitssteigerung erlebte ich nach dem rezipieren des Vortrags von Johannes Stüttgen 4. Ich habe den Vortrag mehrfach angeschaut und erkenne tatsächlich auch heute noch beim anschauen immer wieder neue Aspekte. Der für diesen Beitrag wesentliche Aspekt mündete in dem Merksatz: Der erweiterte Kunstbegriff ist nach der Erweiterung der normale Kunstbegriff und muss darum wieder erweitert werden.
Doch auch zu dieser Zeit war ich noch nicht in der Lage wirklich auf die Metaebene aufzusteigen und den Begriff Begriff von einer höheren Dimension aus anzuschauen. Der nächste evolutionäre Schritt war die Entdeckung der doppelten Begriffspyramide. Es geschah als ich den Begriff “Faulheit” durchdringen wollte. Bei näherer Betrachtung ergab sich eben kein statisch klar umrissener Begriff, sondern ein Begriffsraum, der sich in eine positive und negative Ebene erstreckte. Damals wurde mir klar, das viele Probleme in unserem Zusammenleben daraus entstehen, das wir uns von unserem Verständnis her teilweise in einem ganz anderen Teil der Begriffspyramide befinden als unser Gegenüber und leider zumeist unreflektiert davon ausgehen, das der/die Andere dasselbe Verständnis vom benutzten Begriff hat.
Sehr aufschlussreich fand ich die Erkenntnis, wie diese Missverständnisse von vielen “Mächtigen” bewusst ausgenutzt werden um die Meinung in unserer Menschheitsfamilie 5 in eine profitable Richtung zu prägen.
Zum besseren Verständnis zitiere ich an dieser Stelle die Kernsätze aus dem Beitrag Die Begriffspyramide. Dabei ging es um den Begriff “Faulheit” - Ausgelöst durch die damaligen unsäglichen Aussagen eines gewissen FDP Politikers.
In „meiner“ dreidimensionalen Begriffspyramide wird nun von der Spitze her Macht ausgeübt:
Die Erschaffende: Oft werden bewusst einfach falsche Begriffsinhalte herangezogen um eine knallige Aussage für die Presse zu haben. Gerne wurde und wird diese Machtmethode auch von religiösen Kräften eingesetzt.
Die Verstärkende: Auf eine Verbesserung seiner eigenen Situation schielend, tutet man einfach in das gleiche Horn. Je mehr Menschen mit Ansehen in dieses Horn tuten, desto mehr Schuldgefühle entstehen.
Die Nutzende: Weiter unten in der Machthirarchie erhofft er sich durch mitmachen einen Vorteil für sich.
Die Leidende: Muss am Ende alles ausbaden und leidet sehr unter diesem Druck der aufgebaut wurde.
Nicht umsonst platzen die Depressionsstationen in Deutschland immer mehr aus Ihren Nähten.
Die Pyramide auf den Kopf stellen!
Für mich gilt es nun die Pyramide auf den Kopf zu stellen und von der anderen Seite der Pyramide her Kraft auszuüben. Statt mit dem Begriff „Faulheit“ Druck auszuüben, können wir mit dem Begriff „Genügsamkeit“ oder „Muße“ einen anderen Empfindungsraum aufmachen.
Mit meinem heutigen Bewusstseinsstand empfinde ich den Titel “Vom Begriff zum begreifen” als eine wichtige Essenz, die uns bei unserem Quantensprung hilfreich sein wird.
Wir Menschen sind sinnliche Wesen die immer noch hauptsächlich durch sinnliche Erfahrungen lernen. Insofern stellt uns die digitale Revolution als Menschheitsfamilie 5 vor bisher ungekannte Herausforderungen. Unser Bewusstsein hinkt der viel zu schnellen Ausbreitung des digitalen Virus hinterher. Wir können die Digitalität nicht wirklich sinnlich Erfahren, jedenfalls nicht in dem Maße, wie es notwendig wäre um wirkliche Veränderungen in unserem Alltagsverhalten zu etablieren.
Für mich ändert sich gerade alles. Meine intensiven Bemühungen das Thema GELD auf eine neue Art ins Bewusstsein unserer Menschheitsfamilie 5 zu heben, bekommen von nun an eine ganz andere Ausrichtung. Nicht intellektuelle Durchdringung wird zukünftig mein Ziel sein, sondern praktisches begreifen.
begreifen auf mehreren Ebenen:
- Ein wirkliches begreifen mit den Händen. Also praktische Projekte 6 in denen wirklich anders mit GELD umgegangen wird.
- begreifen als unaufhörlicher Prozess. Wir brauchen ein Verständnis davon, das es im Grunde keine feststehenden Begriffe gibt, sondern nur einen ständigen Prozess vermeintlich klar umrissene Begriffe im wirklichen Leben durch unsere Handlungen neu auszugestalten.
- begreifen als künstlerische Notwendigkeit. Wir brauchen künstlerische Freiräume in denen wir ohne finanziellen Druck die lebensfreundliche Zukunft in einem spielerisch experimentellen Rahmen begreifen können. Erfahrungen die in unseren Körper, in unser Nervensystem wirken, lassen einen wirklich Quantensprung viel eher möglich werden.
- begreifen als spirituelle Technik. Auch wenn viele von uns das nicht mehr erinnern. Wir Menschen haben Fähigkeiten der Kommunikation und der Anbindung an das Große Ganze, die jedes noch so weit entwickelte Large Language Modell fast schon lächerlich aussehen lassen. Wir müssen uns nur erinnern.
Ich bin gespannt auf diese neue Zeit und dankbar für alle Menschen die mich bisher begleitet, gefeiert, betrauert, unterstützt, gebremst, berührt, bedacht, beschenkt, …, … haben.